Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine beeinflusst nahezu alle ukrainischen Familien unmittelbar: Söhne gehen als Soldaten an die Front und kommen im schlimmsten Fall nicht mehr zurück. Ehefrauen, Kinder sowie andere Familienangehörige bleiben oft traumatisiert zurück. Auch Soldaten, die einige Zeit an der Front verbracht haben, kehren oft mit schweren psychischen Problemen heim. Gemeinsam mit lokalen Partnern (v.a. Psychologen und Psychotherapeuten) unterstützt die Horst Rogusch Stiftung daher verschiedene Therapie-Arten für traumatisierte Soldaten und deren Familien. Zwei Beispiele sind die sog. „Bergtherapie“ sowie das sog. „Playback-Theater“.
Bei der „Bergtherapie“ bieten wir traumatisierten Menschen eine mehrtägige Auszeit im sicheren, kriegsfreien Raum der mittleren Karpaten, in der sie sich unter Anleitung von Fachleuten aktiv in der Natur mit dem Erlebten und ihren Traumata in verschiedenen Einzel- und Gruppensitzungen auseinandersetzen können. In eine ähnliche Richtung zielt das Format „Playback-Theater“, das wir in verschiedenen ukrainischen Städten durchführen (u.a. in Charkiw und Ushgorod): hier handelt es sich um ein interaktives Theater mit der Besonderheit, dass die Teilnehmer über ihre persönlichen Kriegs-Erfahrungen erzählen können. In der Folge können sie dann zusehen, wie diese auf der Bühne durch Schauspieler für die anderen Gruppenmitglieder und familiäre Begleitpersonen in Szene gesetzt werden. Auch diese Herangehensweise hilft bei der Bewältigung von eigenen negativen Erlebnissen und Traumata.
Weitere Informationen zum Thema Traumatherapie in der Ukraine und unseren Aktivitäten finden Sie auch in folgendem Radiobeitrag des WDR: